Hochwasserschutz Simme St. Stephan

Da die Simme im Bereich des Flugplatzes St. Stephan eine ungenügende Abflusskapazität aufweist und bereits häufige Hochwasserereignisse zu Überflutungen führen können, bestand bis anhin eine Gefährdung für das umliegende Kulturland, fürs Trassee der Montreux Berner Oberland-Bahn (MOB), sowie für die naheliegende Flugpiste und fürs Holzwerk der Rieder AG. Um den Hochwasserschutz zwischen der Mündung des Färmelbachs und der Hanglisbrücke zu verbessern, begann im April 2022 die Ausführung des Hochwasserschutzprojekts Simme, wobei die Bächtold & Moor mit der Umweltbaubegleitung (UBB) und bodenkundlichen Baubegleitung (BBB) beauftragt ist.   

Das Hochwasserschutzprojekt Simme beansprucht eine Bodenfläche von rund 96’000 m2, wobei auf rund 53’000 m2 ein Bodenabtrag erfolgt. Diese umfangreichen Bodenarbeiten werden von einer zertifizierten bodenkundlichen Baubegleitung (BBB BGS) der Bächtold & Moor AG begleitet, um zu gewährleisten, dass die Bodenfruchtbarkeit trotz der hohen Bodenbeanspruchungen erhalten bleibt. Dank der trockenen Wetterbedingungen und der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten im vergangenen Sommerhalbjahr 2022 bereits grosse Flächen ausserhalb des Gewässerraums rekultiviert und in die dreijährige Folgebewirtschaftung übergeben werden.

Die Umweltbaubegleitung gewährleistet eine umweltverträgliche Bauplanung und Bauablauf. Aufgrund des Hochwasserschutzprojekts muss der gesamte Gewässerraum neu aufgebaut werden. Die UBB koordiniert und plant daher die Rodung und Wiederbestockung der Ufervegetation sowie die Ansaat der rekultivierten Flächen mit einer ökologisch wertvollen Bergblumenwiese. Für den ökologischen Ausgleich des benachbarten Flugplatz St. Stephan sind bis jetzt 19 der insgesamt 56 geplanten Kleinstrukturen innerhalb des Gewässerraums errichtet worden. Diverse Tiergruppen wie Amphibien, Reptilien, Insekten oder Kleinsäuger profitieren in Zukunft von diesen Ast-, Wurzelstocksand- und Steinhaufen als Rückzugsort oder Nistplatz.